Die Vergangenheit des Patriarchats und seine Rolle in der Medienindustrie

Geschlechterungleichheit von Mann und Frau
Geschlechterungleichheit von Mann und Frau

Unsere Gesellschaft kennt nur eine Welt, in der ungleiche Behandlung der Geschlechter, wobei Frauen oft als das schwächere Geschlecht angesehen werden, etwas Natürliches ist. Fakt ist: In unserer Welt herrscht eine wesentliche Ungleichheit in den Geschlechterrollen, unabhängig davon, ob man diese Normen unterstützt oder nicht. Im Rahmen des Deutschunterrichts haben wir ein Radiogespräch über das Buch «Die Wahrheit über Eva» von den Autoren Carel von Schaik und Kai Michel analysiert. Unser Ziel war es, die Gesamtbotschaft des Buches zu verstehen und die Zusammenhänge der verschieden Aussagen nachzuvollziehen. Im Buch wird der Frage nachgegangen, ab wann und weshalb die Ungleichheit zwischen Frau und Mann angefangen hat. Die beiden Autoren gingen dieser Frage nach, indem sie in der Bibel die Wahrheit über Eva mit evolutionären, ethnologischen, und historischen Perspektiven herausfinden wollten.

In diesem Blog werde ich zuerst das Thema einführen, indem ich bekannt gebe, wie es auf unserer Welt zu einem patriarchalen System gekommen ist und analysieren, wie dieses System heute durch soziale Medien legitimiert wird.

Die Wahrheit über Eva - Unterrichtsstoff

Um herauszufinden, wie es dazu kam, dass Frauen für Gleichberechtigung kämpfen mussten, werfen die zwei Autoren einen Blick auf zwei Millionen Jahre alte Menschheitsgeschichte. Herausgefunden haben sie, dass das Patriarchat in einem kleinen Zeitsegment unserer Menschheitsgeschichte stattgefunden hat. Die Menschheit lebte 99% ihrer Geschichte in einer egalitären Gesellschaftsform, was bedeutet, dass jedes Gruppenmitglied in der gleichen hierarchischen Funktion stand und Geschlechterrollen somit flexibel waren. Die Zeit der Ungleichheit zwischen den Geschlechtern macht dementsprechend nur 1% aus. Dies betrifft die Zeitspanne von heute bis zur Sesshaftigkeit der Jäger und Sammler. Mit dem Prozess der neolithischen Revolution begann das patriarchale System, die Ungleichheit zwischen Mann und Frau zu etablieren. Dieser Prozess ist gekennzeichnet durch die Entstehung von Kriegswirtschaft, Politik und Besitz. Die Menschen begannen, sich in Dörfern anzusiedeln und an einem Ort zu bleiben. Schafe, Ziegen und Rinder wurden gezüchtet, sodass Fleisch und Milch zur Verfügung standen. Auf die Jagd konnte verzichtet werden, da die Menschen bereits einen Besitz hatten, mit dem sie sesshafter wurden. 

In religiöser Hinsicht entwickelt sich der Polytheismus zum Monotheismus, was bedeutet, dass der Glaube an mehrere Götter sich zum Glauben an einen Gott wandelte. Dies führte zur religiösen Enteignung und Unterdrückung der Frauen. Das patriarchalische System entwickelte sich zu diesem Zeitpunkt und durch legitimierende Geschichten wurde das System stabilisiert. Um dieses System aufrechtzuerhalten, musste es legitimiert werden. Dies geschieht durch den Kulturschatz, den die Menschen bewahren möchten, indem beibehaltende Geschichten weitererzählt und umgestaltet werden und Mythen hinzugefügt werden. Dazu gehört auch die Geschichte von Adam und Eva: Ein Mythos, der über lange Zeit aus bestehenden Geschichten umgestaltet wurde und nun die Ungleichheit der Geschlechter legitimiert. 

Patriarchat in der Medienindustrie

Wie sieht aber eine moderne Legitimierung der Ungleichheit der Geschlechter aus? Dies zeigt sich besonders deutlich in den Sozialen Medien und in der Popkultur ist. 

Das Buch «Pornland» der Soziologin Gail Dines spricht im Kapitel “Growing up female in a Porn Culture” über die Auswirkungen der heutigen hypersexualisierten Pornokultur, die in unserer Gesellschaft herrscht, auf Frauen. Dabei wird deutlich, wie diese Kultur junge Frauen beeinflusst. Medien wie Frauenzeitschriften und Fernsehsendungen haben eine bestimmte Vorstellungen von Schönheit, wie z. B. die Entfernung der Körperbehaarung, populär gemacht, um für Männer attraktiv zu erscheinen. In der Fernsehserie “Sex and the City” wird Körperbehaarung eines weiblichen Charakters kritisiert, was die Vorstellung verstärkt, dass diese Art der Pflege notwendig ist, um begehrenswert zu sein. Zusätzlich verdeutlicht das Kapitel, wie die Popkultur, von der wir überall begeben sind, unrealistische Schönheitsideale fördert und patriarchalische Ideale von weiblicher Schönheit aufrechterhält, die das Aussehen von Frauen über ihren Charakter stellen. 

Die Popkultur, die uns umgibt, trägt zur Sexualisierung und Objektivierung von Frauen bei. Dies trägt zur Normalisierung der männlichen Sichtweise bei und verstärkt die patriarchalische Einstellung gegenüber Frauen. Insbesondere auf den sozialen Medien werden oft unrealistische Schönheitsnormen gefördert, was wiederum zur Aufrechterhaltung der patriarchalischen Ideale weiblicher Schönheit führen kann, bei denen das Aussehen von Frauen wichtiger ist als ihre Leistungen.

Auch laut dem Verein «Equal Pay Day Deutschland», der sich für Geschlechtergerechtigkeit einsetzt, verstärken soziale Medien Geschlechtsstereotypen bei jungen Leuten. Ein Problembereich für die Verstärkung der Geschlechterstereotypen ist zum Beispiel die Finanzierung von Werbung an Influencer, die für bestimmte Produkte Werbung machen. Weibliche Influencer machen viel mehr Werbung für den Kosmetikbereich und viel weniger für den Gaming-Bereich, wo sie leider nicht gleich viel Geld verdienen würden. Somit werden auch hier Frauen in eine bestimmte Kategorie gesteckt und wieder einem Ideal zugesprochen.

Fazit

Unsere Welt scheint durch hitzige und aktuelle Debatten über die Ungerechtigkeit der Geschlechterrollen gelernt zu haben, dies bedeutet aber nicht, dass das patriarchalische System zurückgegangen ist. Ganz im Gegenteil: Es hat sich auf ganz andere Ebenen ausgebreitet, wie auf sozialen Medien, eine der einflussreichsten Plattformen der Zeit, wo patriarchalische Ideale jeden zu jeder Zeit erreichen kann.

Für die Auswahl meines Themas durchstöberte ich meine Notizen aus den vergangenen Schuljahren gegangen und entschied mich letztendlich für das Thema der «Wahrheit über Eva». Ich habe meine Unterrichtsnotizen in die KI (ChatGPT) eingegeben, um Ideen zu erhalten, wie ich zum Thema einen Bezug schaffen kann. Die Antwort der KI war mir zu offen. Deshalb entschied ich mich, das Thema mit einem verwandten Thema aus dem Englischunterricht zu verbinden. Dadurch kam ich auf die Thematik der Medienindustrie. Ich habe meinen Text grösstenteils allein geschrieben, ihn aber von der KI für Grammatik -und Kommafehler korrigieren lassen. Dazu habe ich auch meine Texte von der KI «verschönern» lassen, jedoch nur die Korrekturen übernommen, die ich für sinnvoll hielt. Für den ersten Teil des Textes habe ich komplett auf meine Unterrichtsnotizen im Deutsch zurückgegriffen. Für den zweiten Teil des Textes nutzte ich meine Notizen über das Buch, das ich im Englischunterricht behandelt habe. Hierfür habe ich mir ein Übersetzungstool (DeepL) zur Hilfe genommen. Anschliessend habe ich versucht, meine Aussagen durch Studien (Quelle) auf dem Internet zu bestätigen, jedoch haben mir die Erklärungen der KI manchal auch sehr gut geholfen.

Ich hatte in diesem Schreibprozess weniger Schreibblockaden als üblich, da ich denke, dass ich mich bereits mit diesem Thema im anderen Unterricht befasst habe. Dadurch fiel es mir leichter, meine Gedanken zu sortieren. Im Großen und Ganzen bin ich zufrieden mit meinem Text, obwohl ich das Gefühl habe, dass es Verbesserungspotenzial gibt. Dafür hat jedoch die Zeit nicht gereicht.